Seiza

Eine Grußform, welche in der Regel am Anfang und am Ende eines jeden Trainings zu sehen ist, ist das Seiza.

Dabei steht der Sensei vor den in einer Reihe stehenden Schülern (die Schüler haben sich der Graduierung entsprechend von hoch zu niedrig aufgestellt)

Mit dem Kommando „seiza!” geht er zunächst in die Hocke und kniet sich ab, worauf die Schüler der Reihe nach folgen, man setzt zuerst das linke, dann das rechte Knie auf den Boden auf. (Diese Reihenfolge stammt aus der Zeit der Samurai und war durch das Tragen des Langschwertes bedingt)

Die männlichen Schüler knien sich mit einer Faust breit Platz zwischen den Knien ab, die weiblichen mit geschlossenen Knien. Das Gesäß ruht auf den Fersen. Mit dem Kommando „mokuzo” schließen alle die Augen, um sich mental auf das Training einzustellen; mit „mo-kuzo-yame” ist diese Meditationsphase beendet.

Dreht der Sensei sich um (ohne aufzustehen) erfolgt der Gruss „shomen-ni-rei” (Gruss nach vorne, zu etwas Höherem), gesprochen vom höchsten Schüler, worauf sich der Sensei und die hinter ihm sitzenden Schüler verbeugen.

Bei dieser Verbeugung setzt die linke Handfläche zuerst auf den Boden auf, gefolgt von der rechten. Diese Reihenfolge ist im damaligen Bestreben, die rechte Hand so lange wie möglich am Schwert zu lassen, begründet. Die Hände mit den Daumen bilden dabei ein Dreieck. Anschließend dreht er sich wieder zu den Schülern. Stellvertretend für die Trainingsgruppe grüßt der Karateka mit dem höchsten Grad den Sensei mit „sensei-ni-rei”, worauf eine weitere Verbeugung mit einem gesprochenem „oss” erfolgt.

Anschließend steht zunächst der Sensei auf, danach die Schüler (alle gleichzeitig mit dem rechten Bein zuerst). Den Abschluss dieses Rituals bildet nochmal ein Gruß „oss” im Stehen. Wichtig hierbei vor allem das Abknien und Aufstehen. Verfrühtes Abknien und Aufstehen wird als sehr unhöflich angesehen.